Die ostdeutschen Landtagswahlen 2019 führten nicht nur zu deutlichen Verschiebungen bei den Zweitstimmen, sondern auch zu erheblichen Veränderungen bei den Direktmandaten. Vor diesem Hintergrund analysiert der Beitrag alle Landtagswahlkreise in Brandenburg, Sachsen und Thüringen seit 1990 und kommt zu interessanten Befunden: Das Gros der Wahlkreise kann mittlerweile nicht mehr als ‘sicher’ gelten; entsprechende Konzepte verlieren also an Erklärungskraft. Deshalb geht die Analyse auch auf die Kandidaten ein: Während Amtsinhaber sogar in ‘unsicheren’ Wahlkreisen häufig wiedergewählt werden, können auch in vermeintlich ‘sicheren’ Regionen die Direktmandate an andere Parteien verlorengehen, wenn neue Bewerberinnen und Bewerber antreten. Es lassen sich also deutliche Amtsinhaber-Effekte beobachten.